Lichtblattmodul für Konfokalmikroskop
Lebende Organismen in 3D betrachten
Leica Microsystems hat ein digitales Lichtblattmodul auf den Markt gebracht, das vollständig in das Konfokalmikroskop Leica TCS SP8 integriert ist. Damit lassen sich Entwicklungsprozesse in lebenden Organismen in Echtzeit und 3D beobachten. Die Synergie von Lichtblatt- und Konfokalmikroskopie im neuen TCS SP8 DLS eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten.
Lichtblattmikroskopie (Light Sheet Microscopy) ist eine besonders schonende Methode, um lichtempfindliche Proben aufzunehmen und sehr schnelle biologische Prozesse in lebenden Organismen zu beobachten, da das Objekt nur in einer einzelnen Ebene beleuchtet wird. Dies reduziert phototoxische Effekte und schützt dadurch die Probe. Der Ansatz von Leica Microsystems ist insofern neu, als das Lichtblattmodul vollständig in das inverse Konfokalmikroskop Leica TCS SP8 integriert ist. Erst der TwinFlect-Spiegel, der das Lichtblatt in einem 90°-Winkel ablenkt, macht diese Kombination aus Lichtblatt- und konfokaler Bildaufnahme möglich, ohne die konfokale Funktionalität des Mikroskops einzuschränken. Dies ist ein klares Unterscheidungsmerkmal zu anderen Lösungen, die üblicherweise einen speziellen optischen Aufbau auf einem eigenständigen System benötigen, bei dem die Beleuchtungs- und Detektionsobjektive rechtwinklig zueinander stehen. „Bei diesem integrierten System können Forscher in vertrauter Weise mit ihren Proben umgehen. Sie können sogar konfokale Methoden der Photomanipulation einfach mit Lichtblattexperimenten kombinieren. Dies eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten,“ erklärt Dr. Petra Haas, Produktmanagerin bei Leica Microsystems.
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Jedes inverse Leica TCS SP8 lässt sich zu einem Lichtblattmikroskop aufrüsten. Das System lässt sich genau auf die Bedürfnisse der Anwender zuschneiden, indem zusätzliche Funktionen wie STED-Höchstlauflösung, Multiphotonenmikroskopie oder quantitative Bildgebungsverfahren bei Bedarf hinzugefügt werden können.
Erste Rückmeldungen zum Leica TCS SP8 DLS aus der Forschergemeinde sind positiv. „Ich halte diese Lösung für eine fantastische Idee. Sie ist sehr clever und ein schönes Beispiel für Um-die-Ecke-Denken. Normalerweise hat man einen rechtwinkligen Aufbau, und jetzt kann man einfach das Lichtblattmodul auf einem Konfokalmikroskop nachrüsten. Das ist brillant!“, sagt Dr. Bram van den Broek vom Niederländischen Krebsforschungsinstitut NKI in Amsterdam.