Das Porträt

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10 Fragen an Daniel Huber, Peter Huber Kältemaschinenbau

Was reizt Sie (besonders) an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Der Aufbau eines internationalen Netzwerks für den Vertrieb und den Support unserer Produkte. Die Tätigkeit erlaubt Einblicke in fremde Kulturen und Traditionen. Es sind die unterschiedlichen Mentalitäten, Sitten und Gebräuche der Menschen in aller Welt, die diese Aufgabe besonders reizvoll machen.

Last but not least ist da auch noch diese sportliche Komponente. Huber ist sicher häufig in der Rolle des David gegen Goliat. Die Markenbekanntheit und das Firmenwachstum haben sich zwar erfreulich entwickelt, aber die Position des Wettbewerbs ist gerade in den traditionellen Märkten ernorm stark. Wir punkten mit Innovationen, unserer Technologie, einer Vorreiterrolle in Sachen Energieeffizienz und Dynamik und mit unserer Flexibilität.

Welche Ziele haben Sie sich bzw. für Ihr Unternehmen in nächster Zeit und für die weitere Zukunft gesetzt?
Unsere Ziele sind Wachstum in Europa, in den USA und in Asien. Dies soll zunächst durch den Ausbau unserer Produktionskapazitäten am Standort Offenburg erreicht werden. Eine zusätzliche Produktionsstätte für einfache Temperiergeräte mit spezieller Ausrichtung für die stark wachsenden asiatischen Märkte ist ebenfalls angedacht.

Wir wollen unsere Spitzenposition in Sachen Temperiertechnik festigen und investieren kräftig in neue Technologien. Wir müssen nicht die Größten sein, die Besten wollen wir sein.

Wo liegen die besonderen Herausforderungen für Sie?
Der steigende Fachkräftemangel in der Region ist sicherlich eine der größten Hürden für die geplanten Wachstumsziele. Wir entgegnen diesem Trend durch permanente Ausbildung. Die Ausbildungsquote liegt seit vielen Jahren zwischen 15 und 20 %. Die Bearbeitung internationaler Märkte ist eine aufregende Geschichte. Unsere Exportquote liegt seit vielen Jahren zwischen 60 und 75 %. Die Strukturen in den boomenden Ländern China und Indien sind mächtig in Bewegung. Die Dynamik in diesen Märkten stellt uns vor eine reizvolle Aufgabe. Last but not least freuen wir uns auf eine besondere Herausforderung im Jahr 2008. Dann werden wir unser 40-jähriges Firmenjubiläum feiern können.

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Was halten Sie für Ihre größten Stärken und Schwächen?
Die Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH ist ein echtes Familienunternehmen. So werden einige Schlüsselpositionen von der Familie besetzt. Die flache Unternehmenshierarchie erlaubt zudem eine ungezwungene Kommunikation und fördert das gute Betriebsklima. Die Mitarbeiter haben hohe Freiheitsgrade und Verantwortung. Schlussendlich haben wir äußerst flexible Mitarbeiter und können häufig sehr schnell auf Kundenwünsche reagieren.

Unsere heutige Technologieführerschaft basiert auf der Entwicklung einer den Temperiermarkt revolutionierenden Technik unseres Vaters Peter Huber. Thermodynamik und Mikroelektronik sind unsere Schlüsseldisziplinen, die wir konsequent im Auge haben. Mit den Unistaten können heute anspruchsvollste Temperieraufgaben bewältigt werden. Wenn es um Dynamik, Ergonomie, Reproduzierbarkeit, Prozesssicherheit oder um die Prozessstabilität geht, gibt es keine Alternativen.

Optimierungsbedarf haben wir ständig. Dramatische Schwächen müssen wir aber nicht vermelden. Unser erfreuliches Wachstum erfordert den Aufbau neuer Produktionsmöglichkeiten. Ein Erweiterungsbau wird gegen Ende des Jahres fertig gestellt werden. Die zusätzliche Produktionskapazität könnten wir heute schon gut gebrauchen.


Wie beurteilen Sie die derzeitige wirtschaftliche Lage in Deutschland?

Der Absatz unserer Produkte in Deutschland hat sich äußerst positiv entwickelt. Wir haben trotz Wachstums in allen Märkten erstmals seit vielen Jahren eine Exportquote von weniger als 65 % zu verzeichnen. Entgegen unserer Erwartungen hinsichtlich der Auswirkungen des desaströsen Dollars hat sich High-Tech „made in Germany“ 2007 gut vermarkten lassen.


Wie wird sich die Wirtschaft in Deutschland entwickeln?

Ob Deutschland für 2007 den Titel Exportweltmeister an China abgeben muss, klärt sich in wenigen Wochen. Wie es auch kommt, deutsche Hersteller von High-Tech-Produkten werden auch 2008 in der ersten Liga mitspielen. Es ist auch kaum vorstellbar, dass die positive Stimmung in Deutschland ein abruptes Ende findet. Wenn es zudem endlich gelingt, wichtige Reformen durchzuziehen, z.B. um die Lohnnebenkosten zu reduzieren, bestehen gute Chancen, dass sich die Wirtschaft weiter positiv entwickelt.


Was sind die größten Risiken/Risikofaktoren?
Wir werden uns auf einen deutlich dramatischeren Fachkräftemangel einstellen müssen. Die demographische Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Die Konkurrenz um junge Fachkräfte und Kompetenzträger erhält eine internationale Dimension und es geht dabei nicht nur um Europa.

In Deutschland ist die Abgabenlast (NICHT Löhne und Gehälter) insgesamt zu hoch. Dies ist nach wie vor die größte Innovationsbremse. Argwöhnisch sollte auch einmal das Thema Überbürokratisierung untersucht werden. Der Anteil unproduktiver Zeit, z.B. für die Erstellung von fraglichen Statistiken und Dokumentationen, drückt enorm auf die Effizienz.

Aus welchen Technologiebereichen kommen die größten Wachstumsimpulse für die Wirtschaft?
Deutschland lebt von Experten-Know-how und von der Vielzahl mittelständischer Unternehmen, die mit Schlüsseltechnologien und Innovationen weltweit den Ton angeben. Made in Germany lebt – vom Tunnelbohrer bis zum Großküchenhersteller und irgendwo dazwischen, wenn Sie so wollen, auch die Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH. Wir haben die größten Wachstumsimpulse in Deutschland durch Investitionen in der Biotechnologie, bei der Forschung und Entwicklung in der Chemie und in der Pharma, im Zulieferbereich der Automobilindustrie, in der Semiconindustrie und aus der Solartechnik erhalten.


Wo liegen die Märkte der Zukunft?
Indien und China sind sicherlich die bedeutendsten Wachstumsmärkte der Gegenwart. Das Absatzpotenzial ist riesig und die Kunden begeistern sich zunehmend für innovative Produkte. Nur billig ist out – die Anforderungen an Qualität und Zuverlässigkeit steigen. Das sind Chancen gerade für deutsche Unternehmen. In diesem Jahr verzeichnen wir ein deutliches Wachstum auf allen Märkten.

Wir freuen uns über die tolle Entwicklung in Indien und China, danken dürfen wir aber auch der stark wachsenden Fangemeinde für eine tolle Entwicklung in Deutschland, der Schweiz, den USA und in den ehemaligen GUS-Staaten.

Gibt es sonst noch etwas, was Sie unseren Lesern mitteilen möchten?
Gerne – und ganz ohne Hintergedanken: Für Temperierprobleme gibt es tolle Lösungen. Gerne zeigen wir Ihnen, wie Sie diese äußerst professionell mit Huber Temperiergeräten lösen können. Klicken Sie doch mal auf www.huber-online.com oder besuchen Sie uns in der Tangofabrik in Offenburg.

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