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Artikel und Hintergründe zum Thema

Vakuumbeschichtung

Glas von Rolle zu Rolle beschichten

Flexibles Glas eignet sich aufgrund seiner Eigenschaften ideal als Trägermaterial für eine Reihe zukünftiger Einsatzgebiete in der flexiblen Elektronik – so zum Beispiel für die Stromversorgung von OLEDs.

Fosa LabX 330 Glass Beschichtungsanlage für flexibles Glas (© Von Ardenne).

Das Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP und die Von Ardenne GmbH betreiben seit Oktober 2016 gemeinsam die Rolle-zu-Rolle-Beschichtungsanlage Fosa LabX 330 Glass.

Die neue Anlage wurde vom Dresdener Anlagenhersteller Von Ardenne speziell für flexibles Glas entwickelt und ist weltweit die erste ihrer Art. Dank der hohen Präzision aller Komponenten kann das empfindliche Material umgewickelt, geheizt und beschichtet werden. Angesichts der Tatsache, dass das Material dünner ist als ein Zehntel Millimeter, ist für die Zuverlässigkeit der Verarbeitung großes technologisches Know-how notwendig. An den Arbeiten in diesem Projekt sind auch die Schott AG und die Tesa SE beteiligt, die Substratmaterial bereitstellen und optimieren sowie die Weiterverarbeitung sicherstellen.

„Auf der Anlage konnten bereits bei den ersten Versuchen hervorragende Eigenschaften bei transparenten Elektroden erreicht werden“, so Dr. Matthias Fahland, stellvertretender Bereichsleiter „Flache und Flexible Produkte“ am Fraunhofer FEP. „Die Anlage bietet ein hohes Potenzial für innovative Schichtentwicklungen auf flexiblen Substraten.“

Die hohe Qualität der Beschichtungen, die mit der Fosa LabX 330 Glass erzielt wird, ist die Grundlage für hochwertige Elektroden für organische Leuchtdioden (OLED). Die so erzeugten Elektroden versorgen OLEDs bis zu einer Größe von 30 × 30 cm gleichmäßig mit Strom. Dies ist nur ein Beispiel für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Anlage für Beschichtungen und Schichtentwicklungen für die Optoelektronik.

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„Flexibles Glas wird eine wichtige Rolle als Werkstoff der Zukunft spielen“, sagt Dr. Andreas Nilsson, Vice President WebCoating bei Von Ardenne. „In dem Gemeinschaftsprojekt mit Fraunhofer FEP heben wir den dafür notwendigen Prozess der Vakuumbeschichtung von flexiblem Glas im Rolle-zu-Rolle-Verfahren vom Labor- in den Industriemaßstab. Wir erwarten hieraus wichtige Kostenvorteile für alle Beteiligten der Wertschöpfungskette.“

Im Moment arbeiten die Wissenschaftler an der Herstellung erster Demonstratoren. Daneben haben sie sich bereits weiteren Schichtsystemen zugewandt. Im Fokus stehen vor allem optisch wirksame Schichten, wie Antireflex-Schichtsysteme oder optische Filter.

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