Partikelhaftkraftbestimmung an textilen Oberflächen

Richard-Sebastian Moeller erhält LUM Young Scientist Award 2019

Dr.-Ing. Richard-Sebastian Moeller, Karlsruhe Institut für Technologie, Deutschland, ist mit dem LUM Young Scientist Award 2019 für seine Arbeiten im Rahmen seiner Dissertation zu praxisrelevanten Fragen des Bäckereihandwerks ausgezeichnet worden. 

V.l.n.r.: Prof. Dr. Dr. Lerche, Scientific Conference Chair, Dr.-Ing. Richard-Sebastian Moeller, Young Scientist 2019, Susanne Lerche-Merchant, COO LUM GmbH © LUM

Seit 2014 schreibt LUM GmbH den Young Scientist Award (YSA) für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Partikel- und Dispersionsanalyse sowie Materialtestung aus. Vergeben wird er nach festgelegten Qualitätskriterien immer im Rahmen der Internationalen Konferenz zur Dispersionsanalyse und Materialtestung. Drei Kandidaten aus Europa und Nordamerika waren 2019 nominiert worden und präsentierten ihre Ergebnisse während der Tagung in Berlin.

Dr.-Ing. Richard-Sebastian Moeller vom KIT wurde für seine Arbeiten im Rahmen seiner Dissertation zu praxisrelevanten Fragen des Bäckereihandwerks ausgezeichnet. Mit seiner nominierten Arbeit "From the Life of Proving Cloths" [1] trägt Moeller nach Angaben des Unternehmens zum besseren Verständnis der Partikeladhäsion an Oberflächen entschieden bei und gibt praktische Anweisungen für das hygienische Design und eine längere Nutzungsdauer von Teigtüchern in Bäckereien. Der Lumisizer wird hier für die Bestimmung von mechanischen Partikeleigenschaften mittels Zentrifugaltechnologie und entwickelten Spezialküvetten eingesetzt. 

Das Funktionsprinzip ist von Moeller [2] wie folgt beschrieben: Die Zentrifugation ruft in der Teigprobe eine Kraft hervor. Daraus resultieren praktisch relevante Scherraten am Teig und es wird ersichtlich, wie lange der Teig zum Ablösen braucht. Der Schattenwurf der Teigprobe wird aufgenommen. Löst sich der Teig, verschiebt sich sein Schatten. Im hier genutzten Versuchsaufbau kam ein Lumisizer zum Einsatz, der eine Kühlzentrifuge mit einer dem Radius nach ortsaufgelösten optischen Transmissionsmessung vereint. In Kombination mit den am Lehrstuhl konstruierten Küvetteneinsätzen mit durchsichtigen Seitenwänden ist es möglich, eine Teigprobe im Zentrifugalfeld zu beobachten, wie sie sich deformiert und von ihrem Untergrund ablöst. Weitere Einzelheiten sind von Moeller in seiner Dissertation beschrieben [2].

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Wie Laudator Prof. Dr. Dr. Lerche, Scientific Conference Chair, in seiner Rede hervorhob, reiht sich die Arbeit von Moeller würdig in die Reihe der fünf früheren Preisträger aus Israel (2014), den Niederlanden (2015), Deutschland (2016, 2018) und Australien (2016) ein und besticht durch ein hohes fachliches Niveau und eine besondere Originalität. Der experimentelle Ansatz erlaubt es neue Perspektiven und Potenziale der analytischen Zentrifugation zu entdecken und erfolgreich anzuwenden. International wurden die Ergebnisse von Moeller bereits im Journal of Food Engineering [3] publiziert.

Der nächste LUM Young Scientist Award wird auf der 10. Internationalen Konferenz zur Dispersionsanalyse und Materialtestung in Berlin vom 25. bis 26. Januar 2021 verliehen. Aktuelle Informationen finden unter https://conference2021.lum-gmbh.com/conference_2021.html .

Referenzen:

[1] Abstracts der 9. Internationalen Konferenz zur Dispersionsanalyse und Materialtestung in Berlin, Germany, 22.-23. Mai 2019, https://http://www.dispersion-letters.com/ am 25.9.2019

[2] Haftkräfte, Alterung und Überwachung funktionaler Oberflächen – Gärtücher im Gebrauch, Dipl.-Ing. Richard-Sebastian Moeller, DISSERTATION 2018, Fakultät für Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT),
https://publikationen.bibliothek.kit.edu/1000084747/15701917 am 25.9.2019
[3] Adhesion and cleanability of surfaces in the baker's trade, Richard-Sebastian Moeller, Hermann Nirschl, Journal of Food Engineering, 194, 2017, 99-108

Quelle: LUM

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