HPLC-Tipp
Der HPLC-Tipp
Schnelle Überprüfung der Peakhomogenität von Dr. Stavros Kromidas, Saarbrücken
Matchmaker+
Anbieter zu den Themen im Artikel
Themen im Artikel
Der Fall
Sie sind ans Ende einer Trennungsoptimierung angelangt, Ihre Peaks sehen recht anständig aus. Sie stehen nun vor der Frage: ,,Wie kann ich schnell die Peakhomogenität überprüfen?" ,,Schnell" bedeutet ohne großartige Hardware-Änderung (beispielsweise längere Säule) oder Änderung an der ,,Chemie" (beispielsweise anderer Puffer). Heute werden wir uns mit solch einfachen Maßnahmen beschäftigen, deren Realisierung höchstens ein paar Minuten dauert. Im HPLC-Tipp im Mai werden wir uns etwas aufwendigere Maßnahmen anschauen.
Die Lösung
1. Änderung von Einstellungen: Dadurch wird natürlich nicht die Selektivität verbessert, man erhält allerdings schmale Peaks. Das macht sich vor allem bei frühen Peaks bemerkbar.
Einige Beispiele:
Tabelle wird von Herrn Chall gesetzt
Die Änderung dieser Einstellungen ist eine Sache von Sekunden. Probieren Sie es aus! Sie werden sich wundern, wie schmal Ihre (frühen) Peaks werden, möglicherweise kommt manch zusätzlicher kleine Peak zum Vorschein...
2. Kleine, schnelle Änderungen chromatographischer Natur:
• Abnahme des Flusses Bei 10-mm-Säulen (wie zum Beispiel oft chirale Säulen sind) kann eine Abnahme von 1,2 oder 1 ml/min auf 0,8...0,7 ml/min zu einer merklichen Verbesserung der Trennung führen. Bei 5 oder gar 3 mm müsste man allerdings in der Regel wesentlich niedrigere Flüsse einstellen (0,3...0,2 ml/min), um eine nennenswerte Verbesserung zu erreichen.
• Aufkonzentrierung der Probe am Säulenkopf Lösen Sie bei einem RP-System die Probe in 70...80 % Wasser auf, der Rest sollte die organische Komponente des Eluenten sein. Die Peakform wird verbessert.
• Erniedrigung des Injektionsvolumens Eine lokale Überladung der Säule - und damit verbunden eine Peakverbreiterung – kommt leider Gottes häufiger vor, als man vielleicht annehmen würde. Diese Gefahr besteht vor allem bei ionischen/ionisierbaren Komponenten. Injizieren Sie einfach statt Ihres üblichen 10 oder 20 ml Injektionsvolumens 5 oder 2 ml. Erhalten Sie eine bessere Auflösung? Dann wissen Sie, woran es gelegen hat.
• Änderung der Wellenlänge Injizieren Sie auf ,,gut Glück" bei 2 anderen Wellenlängen. Verfügen Sie über einen Diodenarray, so ist natürlich das Ganze wesentlich eleganter zu realisieren.
Das sind übrigens Maßnahmen, die gegebenenfalls auch in einer stark reglementierten Umgebung mit festgelegten Prüfvorschriften ohne viel ,,Traram" zu realisieren wären.
Bemerkung:
LC-MS(MS) oder vielleicht sogar LC-NMR ist zweifelsohne das ,,Nonplusultra", aber das ist wirklich ein anderes ,,Kapitel"...
Das Fazit
Oben aufgezeigte Möglichkeiten zur Überprüfung der Peakhomogenität stellen einen Aufwand dar, der auch unter dem heute üblichen Zeitdruck zu vertreten sein dürfte.