Mehrdrahtfedern
Für stoßartige Belastung
Die hier vorgestellten Mehrdrahtfedern der Firma Röhrs besitzen einen dünnen Kerndraht, der entweder mit einem oder mehreren nebeneinander liegenden Drähten in einer Lage oder mit mehreren übereinander liegenden Lagen umwickelt ist. Dadurch wird erreicht, dass sich bei der Verdrehung des zur Schraubendruckfeder gewundenen Drehstabes die Umwicklung fest an den Kerndraht anlegt. Die dabei entstehende Reibung der Umwicklungsdrähte dämpft bei stoßartiger Belastung die Federschwingungen.
Bei solchen Mehrdrahtfedern wird der Kerndraht wie bei jeder anderen Druckfeder auf Verdrehung beansprucht und steht durch die Umwicklung unter Druckspannung, während die Drähte der Umwicklung im Wesentlichen auf Zug beansprucht werden. Die durch gegenseitige Reibung der Umwicklungsdrähte entstehende Dämpfung kann noch durch Elastomerbeschichtungen vergrößert werden. Selbst bei mehreren Brüchen der Umwicklungsdrähte verlieren diese Federn kaum an Arbeitsvermögen und sichern so die Funktion der Geräte, in die sie als mechanische Akkumulatoren eingebaut werden.
Röhrs-Mehrdrahtfedern sind für permanente Stoßbeanspruchungen mit sehr hohen Beschleunigungen besonders geeignet. Sie haben sich kunststoffbeschichtet bei Beschleunigungen bis über 3000 g und Kadenzen bis 1800/min bewährt. Eindrahtfedern sind für Stoßgeschwindigkeiten über 9 m/s nicht geeignet. Bei einer Stoßgeschwindigkeit von 1 m/s wird rechnerisch in eine Stahlfeder eine Schubspannung von 3,68 kp/mm² induziert. Bereits bei Stoßgeschwindigkeiten von 12 m/s schlagen bei einer vorgespannten Druckfeder die Windungen aufeinander, während sich das abgestützte Ende noch in Ruhe befindet. In der Praxis ist es empfehlenswert, bei Stoßgeschwindigkeiten von über 7 m/s Mehrdrahtfedern einzusetzen.