Katalyseforschung für die industrielle Anwendung

Otto-Roelen-Medaille für Robert Franke

Professor Dr. Robert Franke, Evonik, erhält die Otto-Roelen-Medaille 2022. Mit diesem Preis würdigen die Dechema und die Deutsche Gesellschaft für Katalyse seine richtungsweisenden Beiträge auf dem Gebiet der katalytischen Carbonylierung, insbesondere der Hydroformylierung, von ihren theoretischen Grundlagen bis zur industriellen Umsetzung. Die Preisverleihung soll am 17. März 2022 während des Jahrestreffens Deutscher Katalytiker in Weimar erfolgen.

Professor Dr. Robert Franke erhält die Otto-Roelen-Medaille 2022. © DECHEMA

Robert Franke ist außerplanmäßiger Professor an der Ruhr-Universität Bochum, und außerdem verantwortlich für die Hydroformylierungsforschung bei der Evonik Performance Materials GmbH in Marl. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der homogenen Katalyse, Prozessintensivierung und Modellierung von katalytischen Prozessen. Der Transfer von Grundlagenforschung zu modernen molekularen Katalysatoren für die industrielle Anwendung zählen zu den Höhepunkten seiner Forschungsarbeit. Mit der von ihm mitentwickelten Variante der SILP (Supported-Ionic-Liquid-Phase) / SLP(Supported Liquid Phase)-Technik können homogene Katalysatoren mit Hilfe hochsiedender Flüssigkeiten auf feste Materialien wie Silizium- oder Aluminiumoxid aufgebracht und in einem integrierten Membranreaktor verwendet werden. Damit werden Hydroformylierungsprozesse ermöglicht, die die Vorteile von homogenen und heterogenen Katalysatoren vereinen und zusätzlich noch eine neuartige Produktabtrennung beinhalten.

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Mithilfe innovativer Reaktionsführung und neuen hochaktiven Katalysatoren können bei Carbonylierungen mehrstufige Prozesse auf einen Reaktionsschritt reduziert werden. Dies ist beispielsweise bei den Adipaten, den Ausgangsstoffe für die Herstellung von pharmazeutischen Wirkstoffen, Parfüms und Schmierstoffen, gelungen. So können künftig Kosten und Energie gespart sowie die Freisetzung von Stickoxiden als Nebenprodukte der Reaktion verhindert werden.

Zur Person
Robert Franke studierte Chemie an der Ruhr-Universität Bochum mit den Schwerpunkten Technische und Theoretische Chemie und promovierte in Theoretischer Chemie. Danach trat er 1998 in die verfahrenstechnische Abteilung der ehemaligen Hüls AG ein, einem Vorgängerunternehmen der Evonik Performance Materials GmbH. Zurzeit ist er Direktor Innovation Management Hydroformylation und verantwortlich für die Oxo-Forschung bei Evonik. Parallel zur Karriere in der Industrie habilitierte er sich im Jahr 2002 an der Universität Bochum und war dort als Privatdozent tätig. 2011 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Robert Franke ist Projektkoordinator des im Rahmen des Horizon 2020 Programmes der Europäischen Kommission geförderten Projektes „MACBETH“ (Membranes And Catalysts Beyond Economic and Technological Hurdles).

Quelle: DECHEMA

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