Probenvorbereitung
Posttranslationale Modifikationen
Der AccuMAP™ Low pH Protein Digestion Kit von Promega unterdrückt ungewollte posttranslationale Modifikationen. So haben analytische Labore mit dem Kit ab sofort die Möglichkeit, biotherapeutische Proteine ohne den Einfluss nicht-enzymatischer posttranslationaler Modifikationen (PTMs) zu charakterisieren. Diese Modifikationen können die Wirksamkeit und Stabilität therapeutischer Antikörper sowie weiterer pharmazeutisch relevanter Proteine beeinflussen und werden deshalb streng überwacht.
Nach Angaben des Unternehmens ist dies der erste kommerzielle Assay seiner Art, der durch seine spezielle Zusammensetzung gängige, nicht-enzymatische PTMs wie Deamidierungen, falsche Disulfidbrückenpaarungen (Scrambling) und Oxidationen unterdrückt. Der Assay erleichtert so die genaue, reproduzierbare Kartierung und Optimierung von Target-Antikörpern mittels LC/MS und UV HPLC.
Die gesamte Probenvorbereitung findet bei einem niedrigen pH-Wert statt, um künstliche Deamidierungen und falsche Disulfidbrückenpaarungen zu unterdrücken. Der Einsatz von säureresistentem Lys-C, eine Protease, die selbst unter stark denaturierenden Bedingungen aktiv ist, stellt dabei einen nahezu kompletten Proteinverdau bei diesen Bedingungen sicher. Um Oxidationen zu vermeiden, ist dem Kit zusätzlich ein oxidationshemmendes Reagenz zugesetzt.
Promega wird sich nach eigenen Angaben auch in Zukunft außerhalb reiner Forschungsprodukte nur der Zulieferung maßgeschneiderter Reagenzien für dedizierte Diagnostikpartner widmen. Die Entwicklung bzw. Zertifizierung eines diagnostischen Kits bildet eine Ausnahme für das Unternehmen. Es hatte sich aufgrund der hohen gesellschaftlichen Relevanz und der unmittelbaren Nachfrage zu dem Schritt entschlossen. sk