West German Genome Center
Genomforschung, Bioinformatik und High Performance Computing
Mit dem „West German Genome Center“ (WGGC) haben die Universität zu Köln, die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) ein gemeinsames Kompetenzzentrum bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben. Das WGGC wird für zunächst drei Jahre mit rund 5,3 Millionen Euro zuzüglich einer 22-prozentigen Programmpauschale gefördert. Es ist die erste zentrale Infrastruktureinrichtung für die Bereiche Bioinformatik, Genomforschung und High Performance Computing.
Das neue Zentrum wird mit „Next Generation Sequencing“-Methoden ausgestattet, die vom Genom über Epigenom bis zum Transkriptom eine biologische Probe vollständig erfasst. Die entstehenden bioinformatischen Daten sollen für viele wissenschaftliche Nutzerinnen und Nutzer bereitstehen. Mit der Infrastruktur werden eine Reihe Services angeboten, neben der Sequenzierungsleistung beispielsweise auch Expertensuche, wissenschaftliche Beratung und Weiterbildung, Antragsberatung und Vernetzungsmöglichkeiten.
Professor Dr. Joachim Schultze, stellvertretender Sprecher des WGGC am Standort Bonn, zu der Neugründung: „Wir wollen mit diesem Netzwerk einen Beitrag leisten, die Lebenswissenschaften und die Medizin in Deutschland mit den neuesten Technologien der Genomforschung und innovativen rechnergestützten Verfahren zu unterstützen. ‚Next Generation Genomics‘ wird Medizin und Lebenswissenschaften grundsätzlich verändern, und das WGGC soll dazu beitragen, dass unser Wissenschaftsstandort international kompetitiv bleibt“.
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Professor Dr. Klaus Pfeffer, Prorektor der Heinrich-Heine-Universität und Mitglied des WGGC, erklärte: „Das WGGC umfasst zusätzlich zu den drei Universitäten Köln, Bonn und Düsseldorf die Kooperationspartner RWTH Aachen, die Universität Duisburg-Essen, die Universität des Saarlands, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, die nun im Bereich der Genomforschung ein international sichtbares Expertisezentrum bilden.“
Neben dem WGGC hat die DFG drei weitere NGS-Kompetenzzentren eingerichtet: Das „NGS Competence Center Tübingen“ der Eberhard Karls Universität Tübingen; das „DRESDEN-concept Genome Center“ der TU Dresden; sowie das „Competence Centre for Genomic Analysis Kiel“ der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Insgesamt werden die vier Standorte in Deutschland mit 14 Millionen Euro plus Programmpauschale gefördert. sk