Life Sciences Innovations

Biotech-Standort

Cincinnati boomt
Bild 1: Der Biotech-Cluster „Cincinnati USA“ gehört zu den Top-Regionen in den USA.


Größter Bioscience-Standort im Mittleren Westen, dem industriellen Herz der USA, und einer der wichtigsten Biotechnologie-Standorte des Landes – so listet das Fachmagazin „Business Facilities“ den Bundesstaat Ohio/USA.


Über 1100 Unternehmen in Ohio sind der Biotech-Szene zuzurechnen. Sie produzieren Medikamente, Medizintechnik und entwickeln Diagnosen und Therapien. Gegenüber 2007 ist ihre Zahl um 40 % gewachsen. Zusammen mit den Städten Cleveland und Columbus ist Cincinnati das Zentrum von Life Sciences in Ohio. Die Regionen stehen für 90 % des Biotech-Sektors und dessen Wirtschaftskraft. 50 000 Arbeitsplätze und 27,3 Mrd. US-Dollar Umsatz sind damit verbunden, Tendenz steigend. Bekannte Unternehmen aus diesem Kreis sind u.a. Battelle, Abbott Nutrition, Cardinal Health, Procter & Gamble, Charles River Labs, Meridian Bioscience, Ethicon Endo-Surgery, STERIS, Boehringer Ingelheim‘s Ben Venue Laboratories und Roxane Laboratories, Kendle International oder Philips Medical.

Medizintechnik und Arzneimittel

Cincinnati ist ein starker Standort für europäische bzw. deutsche Unternehmen. Aus dem Bereich Bioscience sind zum Beispiel Beiersdorf-Jobst, Evotec, Wild, Haag-Streit und Givaudan zu nennen. Seit 2001 ist auch der Wirkstoffhersteller Girindus aus Bergisch-Gladbach in Cincinnati. Ende März 2009 hat das Unternehmen zum zweiten Mal seine Oligonukleotid-Produktion erweitert. Diese Substanzen sind Hoffnungsträger im Kampf gegen den Krebs. Anlässlich der erneuten Erweiterung seiner Anlagen veranstaltet Girindus die zweitägige Konferenz „Girindus Leaders in Oligonucleotides Symposium“, kurz „G.L.O.S.“. Führende Experten sind als Referenten dabei.

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Die Region „Cincinnati USA“, wo sich die Bundesstaaten Ohio, Kentucky und Indiana entlang des Ohio River an der Metropole Cincinnati treffen, beherbergt über 200 Forschungs- und Herstellungsbetriebe aus Pharmazie, Umwelt, Medizintechnik und Landwirtschaft. Große Unternehmen wie Procter & Gamble Pharmaceuticals, Meridian Bioscience und Kendle zählen dazu, aber auch kleinere Unternehmen. Universitäten und Forschungszentren komplettieren das Bild.

Im September 2008 wurde in Cincinnati einer der größten und modernsten Forschungskomplexe für Gesundheitswesen eröffnet, das University of Cincinnati Center for Academic Research Excellence (CARE). Das 135 Mio. US-Dollar teure Gebäude vereint auf 8000 m2 Labore für über 20 Forschungsabteilungen. Auf über 2 Mrd. Dollar werden die wirtschaftlichen Einflüsse von CARE geschätzt.

2008 wurde Kendle, klinische Forschung, in die Fortune Liste der 100 schnellstwachsenden Unternehmen aufgenommen. In den letzten drei Jahren haben die Umsätze um 44 % zugelegt. Noch stärker sind die Erlöse von Meridian Bioscience gewachsen – in fünf Jahren von 5 Mio. Dollar (2002) auf 26,7 Mio. Dollar. Meridian stellt Schnelltests her, um Krankheitserreger rasch zu identifizieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Der jüngste Test ermittelt Grippe-Erreger, die in Europa jährlich zwischen 30 000 und 220 000 Menschen töten, so die ECDC (European Centre for Disease prevention and Control).

Der prestigeträchtige R&D Award ging 2008 an das Unternehmen Ethicon Endo-Surgery Inc. für die Entwicklung eines multifunktionalen medizintechnischen Handgeräts, das erlaubt, Gewebe freizulegen, zu greifen, zu schneiden und zu gerinnen.

AtriCure ist in Nordamerika eines der schnellstwachsenden Unternehmen für medizintechnische Geräte. Zu den neuesten Erfindungen zählt ein chirurgisches Instrument, das Isolator Synergy bipolar ablation system – sicherer, einfacher, effektiver einzusetzen und weniger invasiv. Es wird zur Vermeidung von Vorhofflimmern eingesetzt und bereits bei 50 000 Operationen verwendet. 14 % der bisherigen Verkäufe gingen ins Ausland.

Akebia startet 2009 die klinische Phase für AKB-6548, ein oraler selektiver HIF-Stabilisator (HIF-PH), der Hypoxiefolgen entgegensteuert, dem Sauerstoffmangel im Gewebe. Der Wirkstoff wird bei Patienten eingesetzt, die unter Anämie leiden. Das Medikament soll sicherer und kostengünstiger als bisherige sein. Ein weiteres Programm von Akebia erforscht ein Medikament, das die Bildung neuer Blutgefäßstrukturen (Angiogenese) bei peripheren Arterienerkrankungen begünstigt.
Triathlon Medical Ventures hat die letzte Tranche von insgesamt 25 Mio. US-Dollar in das Biotech-Unternehmen CoLucid Pharmaceuticals investiert, das eine neue Klasse von Migräne-Medikament entwickelt.

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