Katalysezentrum
Forschungsplattform Catlab nimmt Betrieb auf
Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) starten in Berlin ihr neues gemeinsames Katalysezentrum „CatLab“.
Im Beisein des Innovationsbeauftragten „Grüner Wasserstoff“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), Dr. Stefan Kaufmann, fand am 21. Juni die feierliche Auftaktveranstaltung statt. Hochrangige Akteure aus Wissenschaft, Politik und Industrie nahmen teil.
Wasserstoff ist ein Schlüsselbaustein für eine erfolgreiche Energiewende. Damit der vielseitige Energieträger aber wirklich zum grünen Wasserstoff wird, muss er mit erneuerbaren Energien hergestellt werden. Gleichzeitig braucht es für die Weiterverarbeitung von grünem Wasserstoff neue nachhaltige Technologien. Die hierfür notwendigen Prozesse haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind mit herkömmlichen Katalysatoren nicht realisierbar, sondern benötigen eine neuartige Generation. Genau da liegt das Herzstück von Catlab. Ziel des Katalysezentrums ist es, mit Dünnschichttechnologien und leicht verfügbaren chemischen Elementen nicht nur neuartige, maßgeschneiderte Katalysatoren zu entwickeln, sondern auch die notwendigen Katalyse-Apparaturen neu zu entwerfen. Dies soll zu Innovationen und in eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft führen.
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Das HZB und die beiden Max-Planck-Institute, Fritz-Haber-Institut (FHI) und Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC), bündeln dafür ihre Kompetenzen und bauen gemeinsam mit universitären und industriellen Partnern das Katalysezentrum auf. Catlab soll eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und Industrie schlagen und wird vom BMBF im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie mit rund 58 Millionen Euro gefördert. Insgesamt umfasst das fünfjährige Aufbauprojekt mehr als 100 Millionen Euro.
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Architekturwettbewerb für die Gebäudeplanung
Neues Katalyse-Zentrum geplant
Mit einem Architekturwettbewerb lädt das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) Architektur- und Ingenieurbüros dazu ein, ein innovatives Büro- und Laborgebäude für die Katalyseforschung zu entwerfen, das Forschung auf höchstem Niveau ermöglicht.

Dr. Stefan Kaufmann MdB, Innovationsbeauftragter „Grüner Wasserstoff“, betont: „Wir brauchen Spitzenforschung, damit Deutschland zur Nummer eins bei Wasserstofftechnologien wird. Mit dem Katalysezentrum Catlab bündeln die Helmholtz-Gemeinschaft und die Max-Planck-Gesellschaft ihre Expertise – und arbeiten von Anfang an mit der Industrie zusammen. Das sind ideale Voraussetzungen für Innovationssprünge bei Wasserstofftechnologien. Mit Innovationssprüngen made in Germany können wir das Innovationsland Deutschland zum wettbewerbsstarken Vorreiter des klimaneutralen Wirtschaftens machen!“
Prof. Robert Schlögl, wissenschaftlicher Direktor am FHI und MPI CEC, betont den Zeitaspekt: „Mit unserem bei der MPG vorhandenen Verständnis für Katalysatoren und Materialsynthese und der Expertise des HZB für Dünnschichttechnologien und der Möglichkeit, am Synchrotron ‚BESSY II‘ zu experimentieren, haben wir die einmalige Chance, sehr schnell in das neue Gebiet vorzustoßen. Catlab wird unsere Fähigkeit, hochleistungsfähige Katalysatoren zu entwerfen, in eine neue Dimension bringen; nun können wir Erkenntnisse der Grundlagenforschung in einen dringend benötigten Technologieschub überführen.“
Prof. Bernd Rech, wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZB, sagt: „Durch unsere Solarzellen-Forschung bringen wir als HZB viel Know-how beim Design von dünnen Schichten ein. Und Bessy II hat bereits wesentliche Erkenntnisse zum Verständnis von Katalysatoren beigetragen. Wir arbeiten seit vielen Jahrzehnten mit Katalyseforschern aus aller Welt zusammen. Dies alles trägt dazu bei, dass wir mit der nun gestarteten Kooperation in Catlab eine kritische Masse erreichen. Mit der starken Einbindung der Humboldt-Universität und des Berliner Exzellenzclusters ‚UniSysCat‘ sowie der frühen Beteiligung von industriellen Partnern werden wir maßgeblich zur Gestaltung eines zukünftigen nachhaltigen Energiesystems beitragen.“
Quelle: Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie